Montag, 25. Februar 2008

Who's your daddy?

Syntax....mein Schauer...mein Jammer....mein Elend. Viele schlaflose Nächte lang überlegte ich mir, welchen Sinn so eine miserable Übung in meinem weiteren Werdegang als klassische Philologin haben könnte und der Sinn enthüllte sich mir rasch: besser mit Latein umgehen würde ich können, Latein denken würde ich können, Latein v e r s t e h e n. Und das Alles, indem ich einfach nur lernen würde, wie man nette Sätze wie "Obelix versprach, dass er Cäsar ein Wildschwein schicken würde" ins Lateinische überträgt. Und noch vor einem Jahr dachte ich, es grenze an Unmöglichkeit, dass ich es jemals beherrschen würde. Dunkle Mächte kamen mir in den Sinn, schwarze Magie. Und wie es die Anderen geschafft haben? I don't know....I just don't know. Zumindest ging es mir nach der Klausur vom Januar 2007 nicht so gut. Noch weniger gut nach der Rückgabe. Und am ganz hinteren Ende von gut, also annähernd schlecht, ging es mir bei der Nachschreibeklausur und deren Rückgabe. Ich hatte es vergeigt. Amtlich. Zu allem Überfluss aber kam etwas erschwerend hinzu: Ich hatte jetzt einen Makel an mir, etwas, was mich verfolgte.

Ich kann kein Syntax.

Und als ich dann nach einem Semester Wartezeit die Möglichkeit und die Pflicht bekam, den Kurs zu wiederholen, diesmal bei ὁ θεός, bei dem auch IÜG I und II geklappt hatte*, hatte ich ein ganz bestimmtes Gefühl:

/verdammt, schon vergessen?/ Ich kann kein Syntax.

Und nach einigen Fehlschlägen in diversen Hausaufgaben und panischer Angst vor der nächsten Klausur, nach herzlicher Hilfe von allen Seiten saß ich am Samstag, dem 16. 02. 2008 in diesem beschissenen Riesenhörsaal und litt. Ich litt, weil ich wusste, dass ich mich vorbereitet hatte und dass mein kommendes Scheitern, das mir praktisch auf die Schultern klopfte, nur an einer Sache liegen würde: dem Syntaxfluch. Denn Syntax hatte sich gegen mich verschworen. Es hatte sich ein Opfer gewählt, wahrscheinlich gibt es in jeder Generation klassischer Philologen einen, den Syntax permanent und unerbittlich ins Knie fickt, wie das bei Buffy und den Dämonen auch war. Außerdem gab es böse Vorzeichen:

- Der Glückskaffee vorher war nur in einer anderen Örtlichkeit möglich, weil das Café der Wahl gerade renoviert wurde

- Mir wurde derselbe Platz zugeteilt, auf dem ich schon beim ersten Nichtbestehen saß

- Mein Glücksschwein am Handy hat ein Bein verloren

Man kann sich also vorstellen, wie ich mich gefühlt hatte, als ich heute um 16 Uhr die Ergebnisse abholen sollte. Ich saß etwas fertig in einer der hinteren Reihen und wartete ab, bis mein Name fiel und nahm dann meine Klausur an und drehte das Blatt um. Und da stand (hinter einem durchgestrichenen, angefangenen "nicht") bestanden!!!

Who's your daddy now?

Auf jeden Fall fühle ich mich nach ein wenig Wein und der Perspektive von Syntax II im nächsten Semester etwas seltsam. Ich hatte mich an dieses Arschloch von Kurs gewöhnt und daran, die langweiligen Sätze zu übersetzen und kläglich daran zu scheitern und es nicht zu beherrschen. Es ist, als hätte Tom Jerry endlich verspeist und würde jetzt satt und unglücklich in der Ecke sitzen (und heulen, Waschlappen) oder Asterix und Obelix würden nichts mehr von den Römern hören, weil sie nicht mehr angreifen würden. Ich habe meinen Lieblingsfeind verloren. Syntax. Und es ist seltsam....aber nichtsdestotrotz habe ich gesiegt. Und sollte mich nichts als freuen. Ich habe darüber hinaus nicht super gesiegt, ich habe mich über die Ziellienie geschleppt und hätte mich mit nur ein wenig mehr Fehlern ergeben müssen. Aber ich habe gesiegt. Ich hoffe, Syntax mag mich noch, schließlich wäre es auch langweilig, wenn immer nur die eine Seite die Oberhand behielt ;) Derweilen lasse ich mich von Musik für diesen Tag in den Schlaf wiegen und schaue in das nächste halbe Jahr und was es bringen mag.

* Integrierte Übung Grundlagenwissen

Samstag, 2. Februar 2008

So young and so bored...

Ganz, ganz neu hier. Und mit viel Elan. Die letzten Wochen waren so voller Langeweile aufgrund eines immensen Arbeitsberges, dass ich kaum noch dazu kam, an etwas zu arbeiten. Deshalb das hier. Damit ich nicht, wenn ich mich einmal mehr vor meiner Arbeit drücken will, Sinnloses treibe. Also, komplett Sinnloses. Das ist es eben: Einem ist nicht nur langweilig, weil man nur wieder ach so wenig! zu tun hat. Einem ist schlicht und einfach langweilig, weil einem tausend Dinge einfallen, die man zu gegebenem Zeitpunkt lieber tun würde, aber nicht tun kann, weil einen eine übergeordnete Arbeit moralisch daran hindert, die einen durch dieses moralische Hindern hingegen so sehr nervt, dass man sich letztendlich gar nicht mehr daran zu machen wagt. Und das Resultat: Langeweile. Pures vor-sich-hin-Starren, stundenlange Gespräche per Telefon, obwohl man es sich nicht leisten kann, dreimal täglich Gespräche mit den Eltern, obwohl man sich nicht wirklich dreimal täglich Neues zu erzählen hat und spät am Abend die erschreckende Erkenntnis, dass man nichts geschafft hat, außer seine Rechnung zu pushen. Und damit es etwas billiger wird und mein Starren von dem angenehmen Geräusch des Tippens unterhalten wird, kommt jetzt dieser Blog. Was ist damit anfange? Nun, mal sehen. Ich halte kaum die Klappe, es wird wohl nicht an Worten mangeln. Und an Langeweile. Vielleicht bemerke ich ja dann eines Tages, dass Langeweile eine weit ausschweifendere Bedeutung hat. Oder auch nicht. Vielleicht ist sie ja einfach...langweilig.