Montag, 7. April 2008

Do you really wanna know...?

Ein abendliches Telefonat, das sich wie erwartet entwickelte, da niemand Geringeres als Anni selbst am anderen Ende der Leitung weilte, brachte nach dem Austausch neuester Witze und Informationen und einer erhabenen Mischung aus diesen beiden Gruppen die Erinnerung an einen alten, kurzen (das ist nun relativ) Flashfilm, den wir einst gesehen hatten.

Nun gab es in der Vergangenheit eine Zeit in meinem Leben, da ich noch keinen Blog hatte, meine Mitmenschen aber trotzdem immer und überall zuspammen* wollte und deshalb einen inneren Drang nach sogenannten "Linklisten" empfand. Diese schickte ich dann fröhlich an alle Opfer, die sich im Laufe der Zeit in meinem Adressbuch eingefunden hatten. Die Listen wurden mit mal mehr, mal weniger Enthusiasmus aufgenommen. Sie hatten meist die Form, dass ich nach einem kurzen Einführungstext, zumeist eine Entschuldigung für die Belästigung (= das virtuelle Ins-Knie-Ficken) enthaltend, dazu überging, Link für Link in je einem Satz kurz zu beschreiben und am Schluss viel Spaß zu wünschen. Irgendwann bekam ich eine Kamera und begann, meinen Überschuss an Zeit an kurzen Filmen auszulassen und die Linklisten wurden seltener, bis sie jetzt zu kurzen Grüßen zu den wichtigsten Festen reduziert wurden.

Das Telefonat von heute hat uns aber an einige Links erinnert, die wir besonders genossen haben, bzw. die sich in unser Hirn eingebrannt haben, um uns auf Ewig zu begleiten. Und tatsächlich konnte ich im Order "Gesendete Objekte" eine Mail finden, die drei von sehr ausdrucksstarken Weiterleitungen enthielt, datiert vom 1. Februar 2005:

Ein altbekanntes, indisches Lied

Ein virtueller LSD-Trip

Der schlechteste Witz der Welt


Darüber hinaus fand ich noch eine Mail vom 19. November 2004, geschrieben nach einer Deutschklausur, die ich nicht sonderlich genossen zu haben scheine. Ich kann mich nicht genau daran erinnern, um was es ging, es ist jedoch ersichtlich, dass wir ein Gedicht von einem gewissen Herrn Lichtwehr analysieren sollten. Und ja, ich weiß, dass diese Dichtkunst, die gleich folgt, nicht die beste ist. Aber es war, wie solche Tage immer verliefen, ein langer Donnerstag in Ahlen und nach der Klausur saß ich auf dem Musikflur und wartete auf meine Orchester. Und da schrieb ich meine Rache, die ich an dieser Stelle (man verzeihe mir die offensichtliche Dummheit der folgenden Zeilen) nicht vorenthalten möchte:

"An Herrn Lichtwehr

Wärest du heut’ nicht schon tot,
Dann recht bald in großer Not!

Ich bin der Stein in deinem Schuh,
Verkleb’ dein Haar mit „Superglue“.

Ich bin die Kleidung der Chiquita
Auf einem Weg voll Glasgesplitter,

Der Schlagstock in des Ruprechts Hand,
Abstecknadeln im Gewand.

Und wenn es durch das Fenster zieht,
Wär’ ich dein Gesundheitsdieb.

Was György im Delirium schafft,
Lass’ ich dich spielen Tag und Nacht.

Ich bin das ungestimmte e’,
Synapsengift im Kräutertee.

Mit Sense klopf’ ich an dein Tor,
Als Irrlicht lock’ ich dich ins Moor.

Das allerletzte Stück 5 Mark
Trifft dich vom Hochhaus ziemlich arg.

Mit meinem Panzerführerschein
Wirst du extrem zum armen Schwein.

Doch kein Mitleid mit Autoren,
Die mir an den Nerven bohren.

Jeder Storch wird mich dann loben,
Lass’ ich Latona an dir toben!

Ovid kriegt dich noch mal am Arsch,
Wirst unter Haien du zum Barsch.

Ach, du meinst, das wär’ schon wild?
Du wirst Narziss sein Spiegelbild!

All das soll dir `nen Einblick geben
In mein krankes Seelenleben.

So lass’ in Zukunft solche Schriften,
die mich zu Reim und Vers anstiften!"
Das waren die Funde, die mich in diese vergangene Zeit zurückversetzten. Ich muss sagen: verändert hab ich mich nicht großartig.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

....
Wo wir gerade bei schlechten Witzen sind - hatten wir sowas nicht auch einmal?

//Blogger will mich keine Bilder posten lassen, also Link: http://imgs.xkcd.com/comics/the_man_who_fell_sideways.png